Martin – im Stranger than Fiction Podcast

Martin

über das Buch „NEULAND“ von Rik Marten Grove

Ich habe das Buch nicht gesucht. Aber natürlich habe ich es gelesen. Zeile für Zeile. Ich wollte wissen, wie er es erzählt. Ob er mich erkannt hat. Ob er begriffen hat, was es gekostet hat, dort zu bleiben. Nicht wegzugehen. Nicht zu sprechen. Sondern zuzulassen, was geschehen musste.

Ich erinnere mich an ihren Blick. An das Zittern ihrer Schulter, als sie sich entschieden hat. An meine eigene Stille. An diesen Moment auf dem Boden, als ihr Atem nur noch in kurzen Stößen kam. Ich habe das nicht beobachtet. Ich war da. Mit ihr. In ihr. In diesem Riss zwischen Festhalten und Freigeben.

Was Rik geschrieben hat, ist keine Heldengeschichte. Und das ist gut so. Es geht nicht um Mut. Nicht um Kontrolle. Es geht darum, was übrig bleibt, wenn du beides verlierst. Und dich trotzdem noch ansiehst. Ohne Ausrede. Ohne Maske.

Ein paar Sätze hätte ich weggelassen. Ein paar Bilder waren mir zu sauber. Aber der Kern – der Moment, in dem nichts mehr gespielt ist – der stimmt. Ich habe ihn gespürt, als ich las. Und ich habe mich wiedergefunden.

Und wenn es mich wirklich geben würde – ich würde nichts zurücknehmen. Kein Wort. Kein Zögern. Kein Brennen. Ich würde mich wieder hineinlegen. In dieses Dazwischen. Weil ich weiß, dass ich damals am Leben war. Und vielleicht das erste Mal ganz.

Und weil ich weiß, dass es nie wieder ganz aufhören wird.

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